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Was der Fahrgast so nicht sieht – hier: große Bremsinstandsetzung

Zum Jahresende wollen wir Sie auf einen kleinen Ausflug in die Werkstatt mitnehmen, denn das reine Fahren macht für einen Museumseisenbahner nur einen kleinen Teil der Zeit aus, die er in den Verein einbringt.

Denn was z.B. bei Straßenfahrzeugen selbstverständlich ist, gilt auch bei der Eisenbahn: Einmal im Jahr müssen sicherheitsrelevante Bauteile wie z.B. die Bremsanlage oder die Achsen besichtigt und geprüft werden. Und wenn nötig, auch repariert oder ersetzt. Lack und Farbe für die äußere Schönheit sind eben nicht alles, viel wichtiger ist ein betriebssicherer Zustand. Dafür sind wir als Eigentümer der Wagen verantwortlich und müssen die ausgeführten Prüfungen und Arbeiten auch gegenüber den Aufsichtsbehörden jederzeit nachweisen können.

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Winterberg - im Regen

Wenn auch etwas sehr verspätet, soll doch noch ein kleiner Rückblick auf die erste Fahrt des Jahres gegeben werden. Zweimal waren wir in der Vergangenheit mit optimalen Schneeverhältnissen in Winterberg belohnt worden, diesmal sollte es leider anders sein. Zwar war der Zug so schnell wie nie komplett ausgebucht, aber es gab keinen Schnee. Leider mussten wir auch noch die V 200 in Hamm zurücklassen, weil wir nur einen einzigen Lokführer zur Verfügung hatten, der dann die 212 079-8 besetzen musste, denn sonst wäre es im Zug sehr kalt geblieben. Unsere V 200 kann ja leider seit ein paar Jahren keinen Zug mehr heizen.

Trotzdem sind wir natürlich am 3. Februar morgens aufgebrochen, der Zug füllte sich, die 212 schlug sich auch allein  ganz tapfer und zog nachher zügig die große Steigung aus dem Ruhrtal hoch nach Winterberg.

Im vergangenen Jahr sah es noch so aus (C) MEH

Trotz einiger betrieblicher Engpässe unterwegs waren wir noch einigermaßen zeitig auf dem Berg. Ein Großteil unserer Fahrgäste nutzte den eingeplanten "Schneebus", der sie dann alternativ zu verschiedenen Orten brachte, von wo man eine Wanderung oder einen längeren Spaziergang durch die Wälder zurück zum Ort und zum Zug unternehmen konnte.

vor dem Wassernehmen (C) J. Schmidt

Währenddessen sorgte die Freiwillige Feuerwehr Winterberg für Wassernachschub bei der 212, damit auch der Rückweg im Zug im Warmen verbracht werden konnte. Nach dem Umsetzen ans andere Zugende war dann endgültig für gut zwei Stunden Pause.

Dem Wetter entsprechend trafen einige Gäste dann schon recht früh wieder am Zug ein, ehe es kurz vor 17 Uhr wieder heimwärts ging. Sie waren dann sehr froh, als im Zug wieder die Heizung hochgefahren wurde und sie sich von der feuchten Kälte draußen erholen konnten. Das war heute leider ein nicht seltenes Wetter dort oben auf dem Berg, der sehr oft von Wolken verhangen ist.

Diesmal ließ man uns bis zu Ziel freie Fahrt, so dass wir unsere Fahrgäste überpünktlich wieder heimbringen konnte. Die Verabschiedung von ihnen war wie gewohnt sehr freundlich und herzlich, da wir ihnen mit unserem Service und unserem Zug trotzdem einen schönen Tag bereitet hatten.

Im nächsten Jahr kommen wir wieder.

 

Sonderzug mit Hindernissen – über fünf Rheinbrücken nach Bonn

Zuerst die guten Nachrichten: Der Sonderzug der Hammer Eisenbahnfreunde war schon früh ausverkauft, weswegen wir sehnsüchtig auf den Abschluss der Generalsanierung des Fahrgastabteils unseres BDyg, des Halbgepäckwagens warten, die dem Ende entgegengeht. Und in diesem Jahr, anders als 2023, haben wir tatsächlich auch alle fünf Rheinbrücken befahren können. Wieder einmal begleitet von Hundertschaften von Fotografen,die der Zugkraft unserer 194 158 nicht widerstehen konnten. entlang der Köln-Mindener Eisenbahn, also über Dortmund und durch das nördliche Ruhrgebiet, eine stetig wachsende Gruppe von Interessenten an unseren Sonderfahrten im Lauf der letzten Jahre erarbeitet haben, denn auch hier waren die Bahnsteige gut gefüllt.

Leider wurden wir bis dorthin schon einmal deutlich aufgehalten, weil es unterwegs eine Störung an einem Abzweig gegeben hatte. Und das sollte nicht das letzte Problem gewesen sein.

(C) M. Dammer, Haus-Knipp-Brücke

So bogen wir nach dem letzten Zustieg in Essen-Altenessen vor Oberhausen auf die Güterbahn ab, die uns durch den Rangierbahnhof Oberhausen West zur ersten Brücke, der Haus-Knipp-Brücke, brachte. Hier war ein weiter Blick beidseits des Zuges auf Fluss- und Uferlandschaft möglich, hier sogar eher natürlich geprägt. Nach einem großen Bogen über Moers und Rheinhausen folgte die Rheinhauser Brücke, wo der Uferbereich eher gewerblich geprägt war. Neben der aktuellen Brücke konnte man noch die Brückenköpfe der historischen Bahnbrücke erkennen, die restauriert sind und aktuell noch genutzt werden.   Flussaufwärts konnte man auch das Stahlwerk HKM in Hüttenheim erahnen, um das sich gerade viel Mitarbeiter Sorgen machen müssen.

(C) Th. Menzel, Güterbahn bei Ratingen

Nun mussten wir uns wieder südwärts wenden, kamen aber vorerst nur bis zu einem gestörten Bahnübergang in Lintorf, der uns eine halbe Stunde festhielt, ehe wir nach Düsseldorf auf dem ungewöhnlichen Weg über die Abzweige Hardt, Fortuna und Dora gelangten. Meist haben diese Namen einen Bezug auf die Frühzeit der Eisenbahn, die sich dann bis in die heutige Zeit erhalten haben.

Aber die nächste Rheinüberquerung war in Sicht in Form der viergleisigen Brücke in Düsseldorf-Hamm, die Ende der 80er Jahre im Zuge des S-Bahn-Baus auf dieser Strecke errichtet wurde. Auch hier stehen parallel zur neuen Brücke auf der Neusser Seite noch die alten Brückenköpfe, die in dieser Turmform damals auch militärische Bedeutung hatten. Sie ist eine Kombination aus einem „Kleiderbügel“ ähnlich der Brücke über den Fehmarnsund und innenliegenden Fachwerkträgern. Hier beschreibt der Rhein eine große Schleife um Düsseldorf herum.

(C) A. Eberhardt, Blick auf den "Kleiderbügel", D-Hamm

Inzwischen waren wir schon eine gute Zeit unterwegs, was sich auch in einer regen Inanspruchnahme unseres Zug-Bistros zeigte. Neben dem Angebot des vorbestellten Frühstücks, das inzwischen eine feste Größe ist, wurde auch weiter kräftig zugegriffen, so dass es ordentlich in der Kasse klingelte.

(C) A. Eberhardt, Einfahrt Köln Hbf

Köln wurde nun endlich mal zügig erreicht, mit einem Aufenthalt vor dem Dom im Hauptbahnhof und gleich wieder gegenüber in Deutz nach befahren der Bekannten Hohenzollernbrücke.

(C) R. Vogedes, Köln-Deutz

Das nächste Malheur erreicht uns gleich anschließend, als wir im Gbf. Kalk lange zurückgehalten werden mussten, weil die Querung über die Südbrücke, die als letzte auf unserer Liste stand, völlig überlastet war. Als wir dann endlich drauf waren, konnte man aus der Ferne noch einmal einen Blick auf den Dom werfen und auf das teilweise neugestaltete Ufer auf der linken Seite.

(C) A. Eberhardt, Kölner Südbrücke

Nun passierte nicht mehr ganz soviel, so dass wir endlich mit knapp zweistündiger Verspätung, die leider auch den Aufenthalt der Fahrgäste entsprechend einkürzte, das Ziel Bonn erreichten.

(C) A. Eberhardt: Endlich am Ziel

Im Anschluss folgte wieder das übliche Ritual von Wegsetzen des Zugs, Reinigung und Vorbereitung für die Rückfahrt, ehe dann die auf dem Zug verbliebene Mannschaft die obligatorische Mittagssuppe einnehmen konnte.

Der Rückweg war dann weniger spektakulär geplant. Nach Aufnahme der Fahrgäste starteten wir gegen 18:30 Uhr heimwärts auf dem direkten Weg Richtung Ruhrgebiet. Sofort wurde wieder das Zug-Bistro gestürmt, um einen kleinen Hunger oder großen Durst zu stillen.

Große Störungen gab es nicht mehr, jedoch immer wieder ein paar Minuten Wartezeit, die sich bis Hamm auf eine gute Dreiviertelstunde aufschaukelte.

Zwischendurch entließen wir unsere Fahrgäste nach Hause, die trotz allem mehr als verständnisvoll auf die Verzögerungen reagiert hatten. So wurden wir auch diesmal mit vielen freundlichen Worten verabschiedet, eine Bestätigung für eine runde Gesamtleistung aller Mitwirkenden auf dem Zug.

Zum Schluss folgte wieder das übliche Ritual: Wegsetzen des Zugs zu unserem Betriebsgelände, Innenreinigung, Abrüsten der Küche, und dann für die letzten Aktiven gegen 23:30 Uhr Feierabend.

 


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