So könnte es bald aussehen, 1995 in Brilon mit Museumswagen der DB (C) MEH
Seit geraumer Zeit besteht der Plan, mittelfristig einen sogenannten Heckeneilzug zu verwirklichen. Dazu wurden bereits einige Wagen unterschiedlicher Bauart auf Vorrat beschafft, u.a. auch ein Mitteleinstiegwagen von 1951, der wieder zu einem Wendezug-Steuerwagen werden soll. Mit einem solchen Wagen kann man gleichzeitig auch einen klassischen Ruhrgebietswendezug der 50er und 60er Jahren nachstellen, da wir die dazu erforderlichen dreiachsigen Umbauwagen ebenfalls im Bestand haben. Auch dazu gibt es bereits ein Konzeptpapier.
Weiterlesen: Unerwartete Chance – Zuwachs für den Heckeneilzug
Vor einem Jahr wurde der MEH ein Werkstattwagen der Fa. Amprion übereignet, da das Fahrzeug dort nicht mehr benötigt wird. Der Wagen entspricht der Umbauwagenbauart und wurde für sein zweites Leben zum Bauzugwagen umgebaut.
Sehr unerwartet ist ein Heizwagen aus dem Jahr 1941 in den Bestand der Museumseisenbahn Hamm gelangt. Fahrzeuge dieser Bauart haben Reiszugwagen geheizt, wenn entweder keine andere Möglichkeit bestand oder die Zuglok die angehängten Wagen nicht heizen konnte. Auf die Frage: „Der muss da weg, könnt Ihr den gebrauchen?“, folgte im September 2021 eine erste Besichtigung des Wagens im Bf. Stützerbach am Rennsteig, die dann letztlich im Kauf mündete. Seit Januar 2022 steht der Wagen in Hamm zur Aufarbeitung.
Die Museumseisenbahn Hamm verfügt über acht sogenannte "Umbaudreiachser".
Da die Deutsche Bundesbahn in den 50er Jahren auch im Nahverkehr den steigenden Qualitätsansprüchen der Reisenden gerecht werden wollte entschloss sie sich zum Umbau der noch in großer Zahl vorhandenen Personenwagen aus der Vorkriegszeit. Diese Wagen wiesen häufig schon ein Einsatzalter von 30-50 Jahren auf und besaßen aufgrund ihrer frühen Baujahre oft noch Holzaufbauten. Die junge und unter chronischem Geldmangel leidende Bundesbahn beschloss daher die noch brauchbaren Untergestelle der Wagen auf eine einheitliche Länge von 13,30 m zu bringen und sie mit neuen zeitgemäßen Aufbauten zu versehen.
Die sogenannten "Donnerbüchsen" waren seit den 20er Jahren eine weitere Wagenfamilie, die eine bedeutenden Rolle im Nahverkehr der Bahn spielte.
Mit ihnen versuchte die Deutsche Reichsbahngesellschaft ab Mitte der 20er Jahre zumindest einen Teil der schon damals oft ein beträchtliches Alter aufweisenden Länderbahnfahrzeuge zu ersetzen und ein etwas zeitgemäßeres Reisen zu ermöglichen.
Vierachsige Reisezugwagen sind bei kleineren Museumseisenbahn nicht so häufig vertreten, da sie allein durch ihre Drehgestelle einen deutlich höheren Unterhaltungsaufwand mit entsprechenden Kosten aufweisen. Darum ist auch die Museumseisenbahn Hamm erst recht spät zu einem solchen Wagen gelangt. Hier handelt es sich - passend zu dem schon vorhandenen dreiachsigen Umbauwagenzug - um ein sehr ähnliches Fahrzeug mit einem 2. Klasse- und einem Gepäckabteil, ähnlich dem Schlusswagen des Dreiachser-Zuges. Damit konnte die Platzzahl unseres Zugs um 40 2. Klasse-Plätze vergrößert werden.