Im Sommer 2019 wurde die Museumseisenbahn Hamm von der Eigentümerin der Lok, Barbara-Birgit Brunne, angesprochen, ob sie sich vorstellen könnte, ihre 194 158-2, die sie vor vielen Jahren einem Schrotthändler in Leer/Ostfr. abgekauft und danach viele Jahre lang im Güterzugdienst eingesetzt hatte, in Obhut zu nehmen. Sie hatte sich aus dem aktiven Fahrdienst zurückgezogen, so dass die Maschine einige Jahre in Würzburg betriebsfähig unter freiem Himmel abgestellt stand.
Nach kurzem Zögern sagten wir zu und holten sie im Rahmen einer Überführungsfahrt von einigen Reisezugwagen nach Hamm.
Bei dieser Lokomotive handelt es sich um die letzte während des 2. Weltkriegs in Betrieb genommene E94, die am 2. Januar 1945 beim Bahnbetriebswerk München Ost den Dienst aufnahm. Sie hat ein Gesamtgewicht von 118 Tonnen, sechs Achsen mit je einem Fahrmotor und eine Leistung von ca. 3.300 kW. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 90 km/h, da sie für den schweren Güterzugdienst vornehmlich in den Alpen gedacht war, wo eine hohe Zugkraft, weniger eine hohe Geschwindigkeit gefragt war.
Die Lokomotive hatte noch eine Einsatzerlaubnis bis zum Herbst 2021, so dass es damals möglich erschien, sie während dieses Zeitraums hin und wieder im Sonderzugdienst einsetzen zu können. Es kam anders, wie wir heute wissen.
Nach gründlicher Prüfung der Lokomotive wurde ein guter Gesamtzustand ohne nennenswerten Verschleiß festgestellt und daher beschlossen, sie einer zustandsbezogenen Hauptuntersuchung zu unterziehen, die zum großen Teil von eigenen Kräften erledigt werden konnte. Lediglich die von Dritten durchzuführenden und abzunehmenden Arbeiten wurden an Fachbetriebe vergeben.
Mit Datum vom 1. Juni 2021 wurde diese Hauptuntersuchung offiziell abgeschlossen, so dass sie nun wieder für mindestens sechs Jahre, die noch einmal um je ein Jahr verlängert werden können, ihre Bahnen auf Deutschlands Schienen ziehen kann.
Eigentümerin ist weiterhin Barbara-Birgit Brunne.