Aktuelle Seite: Startseite Aktuelles Berichte 2018 - 2019 Ostfriesland bei Sonne: ein schöner Tag in Papenburg und Emden
Am 1. Juni war es wieder soweit: Nach einer frühen Leerfahrt nach Lippstadt sind wir von dort um 07:05 Uhr aufgebrochen, um die Lippstädter und die unterwegs bis Münster zusteigenden Fahrgäste zur Meyer-Werft nach Papenburg und zu den Matjes-Tagen nach Emden zu bringen. Schnurgerade ging es nachher geradeaus durch das Emsland über Rheine, Linden und Meppen Richtung Norden, die Strecke, auf der die allerletzen Schnellzugdampfloks der Bundesbahn liefen und die letzten Dampfzüge überhaupt – schon 42 Jahre her.
Wie immer wurde von vielen die Möglichkeit zu einem kleinen Frühstück im Zug genutzt, wo von unserem Gastro-Team seit kurzem für den süßen Zahn auch frische Waffeln angeboten werden. Dem Duft kann man kaum widerstehen ...
Pünktlich erreichten wir dann beide Ziele, so dass zum einen die Werft-Besichtigung ebenfalls pünktlich starten konnte und zum anderen in Emden auch reichlich Zeit für die Teilnahme an diesem Volksfest zur Verfügung stand.
Der Name Matjes-Tage täuscht ein wenig darüber hinweg, dass natürlich auch historische Schiffe in den Ratsdelft ganz nah zur Stadtmitte gebracht und Hafenrundfahrten angeboten wurden und dass verschiedene Bühnen ganztägig abwechslungsreiches Programm zeigten. Es geht also längst nicht nur um Fisch, auch wenn das Fest zur Erinnerung an die Emder Fischereiflotte begangen wird. Entsprechend groß war auch der Zulauf in der Stadt, dazu hatten wir auch optimales Wetter angetroffen.
Der Zug musste zwischenzeitlich zur Abstellung zum Außenhafen direkt an der Borkum-Fähre gebracht werden, da auch andere Sonderzüge Emden angefahren haben und im Hauptbahnhof kein Gleis für uns mehr frei war. Was erst wie ein zeitraubender Umstand daher kam, entpuppte sich allerdings als Glücksfall, weil wir dort unerwartet einem der ganz wenigen originalen VW-Busse Typ 1 von 1954 begegneten, die weltweit noch vorhanden sind. Ganz klar, dass es sofort zu einem gemeinsamen Fototermin kam, wo Bus und V200 gemeinsam ins Bild gesetzt wurden.
Aber auch „ganz alt“ und „ganz neu“ standen kurzzeitig nebeneinander:
Etwas weniger spektakulär, aber auch sehr überraschend kam es dann noch zu einem Kontakt zum Maschinisten des Schleppers Radbod, der sofort zu einer Besichtigung „seines“ Schiffs einlud. Wer die Museumseisenbahn Hamm etwas genauer kennt, weiß, dass wir eine gleichnamige Dampflok, die Radbod 3, von der Hammer Zeche Radbod im Bestand haben, wenn auch leider im Moment nicht betriebsfähig. Der Name wurde „ausgeliehen“ von einem gleichnamigen Friesenfürsten aus der Zeit der dortigen Christianisierung, mit der er wie viele andere nicht so recht einverstanden war. So haben Schiff und Dampflok denselben Namensgeber, obwohl sie sonst nie etwas miteinander zu tun hatten.
So war dann die Wartezeit bis zur Rückfahrt nach Hamm doch recht kurzweilig und ganz anders abgelaufen, als erwartet. Den Kurzweil führte anschließend die DB weiter, indem sie uns nicht zur geplanten Zeit zu unseren Fahrgästen zurückkehren ließ, was uns in der Folge auf dem weiteren Rückweg eine deftige Verspätung einbrachte, die wir in dieser Form sonst nicht kennen.
Trotzdem waren die Fahrgäste nach dem langen schönen Tag guter Dinge und nutzen auch noch einmal die Möglichkeit, bei verschiedenen Getränken und kleinen Speisen aus der Zug-Gastronomie das Erlebte noch einmal Revue passieren zu lassen und sich bis zur Heimkehr ein wenig zu entspannen.
Gegen 21 Uhr waren wir dann wieder in Lippstadt, um einiges später leider als versprochen, und hatten bis dahin alle Fahrgäste wieder gut an ihrem Einstiegsbahnhof abgesetzt.
Nach der Rückkehr auf unserem Betriebsgelände ging dann nach dem obligatorischen Abrüsten und Wegstellen des Zugs ein langer Arbeitstag zu Ende.
Auch auf dieser Fahrt waren wieder zahlreiche Fotografen, die unsere Reise dokumentierten. Vielen Dank für die Zusendung der schönen Bilder.
Foto: Alfred Oosting
bei Bahnhof Haren/Ems, Foto: Alfred Oosting
bei Rheine-Süd und Emslandstrecke Salzbergen, Fotos: Marcel Timmer
bei Völlenerfehn: Foto: Peter Wijshake