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Zu den Weihnachtsmärkten in Bremen

 

Die letzte große Fahrt in jedem Jahr führt wie immer zu einem bekannten Weihnachtsmarkt. In diesem Jahr nach Bremen, wo sowohl am Rathaus mit seinem Roland sowie den Bremer Stadtmusikanten als auch an der Weser der historische Weihnachtsmarkt an der Schlachte aufgebaut waren. Wie in jedem Jahr war der Zug schon seit Monaten ausgebucht. Wie leider auch im letzten Jahr haben wir unsere in Hauptuntersuchung befindlichen Vierachser mit zusätzlichen Plätzen schmerzlich vermisst.

Bereitstellung morgens am Lokschuppen (C) MEH/Schwanenberg

Um 10 Uhr verließen wir Hamm nordostwärts, da wir über die Köln-Mindener Eisenbahn und dann eine Querverbindung Richtung Nienburg an der Weser, die sog. Nato-Bahn fahren wollten. Ein eigentümlicher Name, der darauf hindeutet, dass diese Strecke eine hohe militärische Bedeutung hatte und zum Teil vom Verteidigungsministerium finanziert wurde. Sonst wäre sie schon längst stillgelegt gewesen. Heute ist man froh, sie auch noch intensiv für Güterzüge nutzen zu können, obwohl sie noch immer den Status einer Nebenbahn besitzt.

Bereits nach kurzer Fahrt wurde die Landschaft weiß, was sich bis kurz vor Bremen hielt und die Reisenden weihnachtlich einstimmte.

Bis Bielefeld füllte sich der Zug, ehe es dann ohne Halt bis Bremen weitergehen sollte. Das klappte nicht ganz, "aus betrieblichen Gründen", so dass wir leider eine halbe Stunde zu spät ankamen.

Auch ICs müssen mal warten (C) MEH/Schwanenberg

Während der Fahrkartenkontrolle wurden diesmal gleichzeitig weitere Fahrkarten für eine Pendelfahrt mit einer historischen Bremer Straßenbahn in die Innenstadt und zurück verkauft. Die guten Beziehungen zu den Bremer Straßenbahnfreunden machten dies möglich, und gut Dreiviertel unserer Gäste nahmen den Service auch in Anspruch.

Ankunft in Bremen (C) MEH/A. Eberhardt

Schnell war der Zug geräumt und konnte abseits der Bahnsteige abgestellt werden. Anschließend wurden beide Lokomotiven mit frischen Vorräten versorgt, Dieselkraftstoff und auch Heizöl und Wasser bei der 212 für die Zugheizung. So wurde es 15 Uhr, bis auch für die Lok- und Rangierpersonale eine knapp zweistündige Pause begann, ehe ab 17 Uhr die Loks schon wieder für die Rückfahrt vorbereit wurden.

Vor der Rückfahrt in die Nacht (C) MEH/Schwanenberg

Eine knappe halbe Stunde vor der Abfahrt „um 6 nach 6 auf Gleis 6“ konnten wir schon an den Bahnsteig. Unsere Fahrgäste waren zeitig zurück, in guter Stimmung von dem Erlebten,  so dass wir auch pünktlich Bremen wieder verlassen konnten. Nun in tiefer Dunkelheit, aber natürlich mit beleuchteten Wagen, die wir wieder mit Lichterketten geschmückt hatten.

Bis Rheda-Wiedenbrück verlief die Fahrt vorbildlich, ehe man uns dort wegen einer Umleitung über Güterzuggleise nicht an einem Bahnsteig halten ließ, obwohl es bei richtiger Weichenstellung möglich gewesen wäre. Bereits auf dem Hinweg hatte es hier Schwierigkeiten gegeben, die wir aber mit einem Rangiermanöver noch auffangen konnten. Diesmal wurde uns das aus betrieblichen Gründen versagt, so dass einige Reisende zu diesem Ziel bis Neubeckum mitfahren mussten. Leider erleben wir zunehmend, dass man unsere Sonderzugfahrpläne auf den Stellwerken nicht richtig zur Kenntnis nimmt und wir immer wieder mit versuchten oder manchmal auch gelungenen Fehlleitungen konfrontiert werden.

Hier konnten wir die Folgen abmildern, da wir auch in der Busszene durch unsere Hammer Omnibusfreunde, die Bestandteil der Museumseisenbahn sind, gut vernetzt sind. So war es dem Leiter der Gruppe, Rainer Oesterheld, innerhalb weniger Minuten gelungen, einen Bus der Fa. LippeBus nach Neubeckum zu bestellen, der wenige Minuten nach unserer Ankunft die Fahrgäste nach Rheda zurückbringen konnte. Zum Glück haben die Betroffenen den Vorfall mit Verständnis zur Kenntnis genommen.

Danach konnte nichts mehr passieren, denn der nächste Halt war Hamm (Westf) Hbf, den wir mit knapp 10 Minuten Verspätung erreichten. Um 21:45 Uhr stiegen dann die restlichen Fahrgäste zufrieden nach einem schönen Tag aus dem Zug aus und machten sich auf den Heimweg. Und unsere Fahrkartenbetreuer gingen bereits mit 18 Vorbestellungen für das Ziel 2024, Osnabrück, nach Hause. Auch dieser Zug wird vermutlich bereits im Sommer 2024 ausgebucht sein.

Noch einmal Bremen (C) Schwanenberg

Für die Museumseisenbahner begann danach der gleiche Ablauf wie immer: Fahrt zur Abstellung auf dem eigenen Bahnhof Hamm Süd, dabei Sammeln und Entsorgen des Abfalls, Besenreinigung der Fußböden, Abrüsten der Küche, Abschließen der Kasse und Entnahme der Einnahmen, Ausblasen der Dampfheizleitungen und Entwässern der Wasserbehälter gegen Frostschäden, Wegstellen und Sichern von Zug und Loks, … und Feierabend. Da war es allerdings schon fast Mitternacht.

Nach der Fahrt ist vor der Fahrt: Danach folgten noch die Nikolausfahrten, die ebenfalls ausgebucht waen trotz erstmals angebotener dritter Fahrt. Am 3. Februar 2024 geht es in das hoffentlich tief verschneite Winterberg, was nach dem aktuellen Buchungsstand mit großer Sicherheit auch stattfinden kann, und dann ist Winterpause bis Ostern.

 


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