Wie in jedem Jahr bilden im Advent die Nikolausfahrten den Abschluss der Fahrtensaison. Jeweils samstags und sonntags fährt dann der Museumszug, gemütlich beheizt von der Dampfheizung seiner Diesellok, der 212 079-8, die 18 Kilometer von unserem Lokschuppen in Hamm Süd über den Maxi-Park und Uentrop hinaus auf die eigene Strecke der Museumseisenbahn nach Lippborg-Heintrop, wo die Gäste echte Kleinbahn-Atmosphäre genießen können.
Diesmal waren es sogar vier Fahrten, da auch noch zwei Charteraufträge eingegangen waren, so dass die Bahn noch einmal viel Betrieb erlebte. Mit dabei auf allen Fahrten waren 260 Kinder und ca. 400 Erwachsene, so dass die Helfer des Nikolaus im Vorfeld alle Hände voll zu tun hatten, damit er bei seinem Gang durch den Zug jedem Kind auch eine kleine Gabe überreichen konnte. Nach der Ankunft in Lippborg-Heintrop bestand wieder die Gelegenheit, den Nikolaus noch einmal von Nahem zu erleben und sich mit ihm fotografieren zu lassen. Bei den Nachmittagsfahrten war bereits die Dämmerung eingebrochen, so dass wir die historische Bahnsteigbeleuchtung mit ihrem warmen Licht einschalteten, die die Szene schon weihnachtlich beleuchtet hat.
Auf Initiative eines Vereinsmitglieds konnte auch eine Gruppe von Flüchtlingen, die im Raum Münster untergebracht sind und größtenteils aus der Ukraine stammen, ebenfalls an den Fahrten teilnehmen und wenigstens für ein paar Stunden ein wenig Abstand vom Alltag und von traurigen Gedanken an die Heimat gewinnen. Sie wurden sogar stilecht mit unserem historischen Bahnbus zum Zug gebracht. Gönner im Hintergrund haben das alles finanziert, ihnen sei dafür vielmals gedankt.
So ging das Fahrtenjahr 2022, das wir noch mit großen Sorgen wegen der weiteren Pandemie-Entwicklung begonnen hatten, noch einmal mit einer großen Anstrengung aller ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu Ende. Keine Zugfahrt musste abgesagt werden, obwohl ab Jahresmitte eine spürbare Zurückhaltung bei den Buchungen zu bemerken war. Erst die Schlussfahrten waren nach drei Jahren endlich wieder wie gewohnt ausgebucht, wie wir es eigentlich gewohnt sind.