Aktuelle Seite: Startseite Sonderfahrten Uncategorised Aktuelles Berichte 2024 - 2025 Ausgebucht zum Weihnachtsmarkt nach Osnabrück
Der Jahresabschluss auf der großen Schiene stand an. Dazu war der Zug weihnachtlich geschmückt worden, so dass die Fahrt stimmungsvoll durchgeführt werden konnte.
Wie schon bei der Cochem-Fahrt waren zeitig alle Fahrkarten verkauft. So machte sich der Wirtschaftswunderzug der Museumseisenbahn Hamm morgens mit V 200 033 und seiner Heizlok 212 079-8 auf den etwas längeren Weg von Hamm über Soest, Lippstadt und Paderborn mit Zustiegshalten und weiter über das Altenbekener Viadukt sowie den hinter dem Bahnhof liegenden 1.700 Meter langen Rehbergtunnel auf den Weg. Bis es in Hamm losgehen konnte, hatten einige Fahrgäste schon bangen müssen, unseren Zug überhaupt zu erreichen. Zum einen war einen Tag zuvor zwischen Köln und Aachen ein schweres Zugunglück gewesen, dass die Fahrzeugumläufe für die Regional-Züge durcheinandergebracht hatte, zu anderen gab es im Raum Dortmund/Kamen ein Problem mit defekten Weichen, dazu war noch Personal ausgefallen, (moderne) Züge defekt, kurz ein Katastrophen-Samstag. Nun ja, trotzdem haben es noch alle rechtzeitig geschafft.
Der weitere Weg führte uns über Detmold auf eingleisiger Schiene nach Herford, wo wir eine halbe Stunde aufgehalten wurden – gut, 20 Minuten wären es wegen der Eingleisigkeit eh geworden - , und entlang des Teutoburger Waldes dann nach Osnabrück. All das bei schönsten sonnigen, aber kalten Winterwetter, so dass sich auch der Blick aus dem Zug lohnte.
Während der Fahrt entwickelte sich das übliche „Bordleben“, d.h. dass die Besatzung hinter dem Tresen im Bistrowagen gut zu tun hatte, denn die Frühstücke waren auszugeben und sonst auch viele andere Wünsche nach heißem Kaffee oder anderen Getränken sowie Kleinigkeiten zum Essen oder Naschen zu erfüllen. So verging die Zeit trotz des ungewöhnlichen Fahrtwegs, getreu dem Motto „Der Weg ist auch das Ziel“ kurzweilig.
Mit Musik empfangen (C) K. Theissing/MEH
Etwas zu spät erst konnten wir die Fahrgäste direkt an der Osnabrücker Altstadt absetzen. Während diese sich in die Stadt zerstreuten, fuhren wir weiter zum Abstellen des Zugs in einen Vorortbahnhof.
Dort war die übliche Arbeit auf dem Zug zu verrichten, damit er für die Rückfahrt sauber und auch im Bistro vorbereitet war. Währenddessen fuhr die 212 zum Hauptbahnhof zurück, um dort ihren Wasservorrat für den Heizkessel aufzufüllen.
Nußknacker am Abend (C) MEH/K. Theissing
Nach Einbruch der Dämmerung rückte die Abfahrtzeit näher, und pünktlich fuhren wir wieder zum Bahnsteig an der Altstadt, um unsere Fahrgäste dort wieder aufzunehmen. Durch die Dunkelheit nahmen wir dann Fahrt auf, um möglichst pünktlich heimwärts zu kommen. Gleichzeitig begann die Rush hour vor der Bistrotheke, wo in der ersten Stunde der Rückfahrt immer der größte Umsatz gemacht wurde. Leider waren wir noch einmal von technischen Problemen mit der Stromversorgung betroffen, so dass wir leider fast keinen Glühwein wärmen konnten – was sich auch deutlich in der Kasse niederschlug. Das sollte aber auch das letzte Mal gewesen sein, denn bis zur nächsten Fahrt wird das Problem nachhaltig beseitigt sein.
Riesenrad (C) S. Schröter ... und bei Nacht (C) K. Theissing
Die weitere Fahrt war betrieblich reine Routine, ebenso wie die fast unvermeidliche Verspätung durch andere Züge, die sich diesmal trotzdem sehr in Grenzen hielt.
Gegen 21:30 Uhr hielten wir wieder in Hamm, nachdem wir längs des Hellwegs bereits die dort eingestiegenen Fahrgäste heimwärts entlassen hatten. Auch diesmal gab es wieder freundliche Wort von den Fahrgästen. Neben der üblichen britischen Fangemeinde der V 200 033 war diesmal auch Tomas, ein Eisenbahnfan aus Tschechien dabei, der ebenfalls nur wegen der Lok mitgefahren war. Eine Führerstandsbesichtigung war dann der Höhepunkt seiner Mitfahrt.
Der danach folgende Dienst bis zum endgültigen Feierabend wurde schon oft hier beschrieben, darum nur soviel: Kurz vor Mitternacht wurden die Schlüssel an Zug und Lokschuppen herumgedreht, die Bäckerei Dördelmann in Hamm-Rhynern bekam anschließend noch die Körbe, in denen wir morgens ihre leckeren Brötchen empfangen hatten, auf den Hof ihrer Bäckerei gestellt, und dann war der Tag endgültig vorbei. Und alle Mitarbeiter gingen mit dem guten Gefühl nach Hause, einen guten Service geleistet zu haben, den die Fahrgäste dankbar entgegen genommen haben.
Im nächsten Jahr wird es dann aller Voraussicht nach einen Besuch in der Fachwerk- und Kaiserstadt Goslar geben, die auch ohne Weihnachtsmarkt allein schon einen Besuch wert ist. Die 1000-jährige Kaiserpfalz gilt als größte Profanbau ihrer Zeit.
Aller Voraussicht nach werden wir dann einen weiteren passenden Wagen u.a. mit einer noch komfortableren 1. Klasse in den Zug einstellen können, so dass wir dann gut 300 Fahrgäste mitnehmen können. Zu diesem Wagen wird es über das Jahr auf der Internet-Präsenz der Museumseisenbahn sicher noch etwas zu lesen geben.