Am 01.09.2024 hatten die Eisenbahnfreunde Warstein zu ihrem 40-jährigen Jubiläum eingeladen. Lange vorher schon hatten sie ein großes Fest geplant und dazu auch unseren Sonderzug angefragt, da natürlich Sonderfahrten über die Strecken der WLE für das Publikum stattfinden sollten. Mit Unterstützung der Westfälischen Landeseisenbahn konnten letztlich vier Sonderzüge um Warstein durchgeführt werden. Sogar auf die Möhnetalbahn wurde soweit es noch ging gefahren.
Loks der Westfälischen Landeseisenbahn
Weiterlesen: 40 Jahre Eisenbahnfreunde Warstein - ein großes Fest
Fahrten ans Wasser treffen den Geschmack der Fahrgäste. Das zeigte sich auch in diesem Jahr, wo wir statt nach Norddeich/Norderney nur bis Emden gefahren sind, um dort die Matjestage zu besuchen.
(C) K. Theissing/MEH: auf dem Fest
Zuerst die guten Nachrichten: Der Sonderzug der Hammer Eisenbahnfreunde war schon früh ausverkauft, weswegen wir sehnsüchtig auf den Abschluss der Generalsanierung des Fahrgastabteils unseres BDyg, des Halbgepäckwagens warten, die dem Ende entgegengeht. Und in diesem Jahr, anders als 2023, haben wir tatsächlich auch alle fünf Rheinbrücken befahren können. Wieder einmal begleitet von Hundertschaften von Fotografen, die der Zugkraft unserer 194 158 nicht widerstehen konnten. Entlang der Köln-Mindener Eisenbahn, also über Dortmund und durch das nördliche Ruhrgebiet, eine stetig wachsende Gruppe von Interessenten an unseren Sonderfahrten im Lauf der letzten Jahre erarbeitet haben, denn auch hier waren die Bahnsteige gut gefüllt.
Weiterlesen: Sonderzug mit Hindernissen – über fünf Rheinbrücken nach Bonn
Wenn auch etwas sehr verspätet, soll doch noch ein kleiner Rückblick auf die erste Fahrt des Jahres gegeben werden. Zweimal waren wir in der Vergangenheit mit optimalen Schneeverhältnissen in Winterberg belohnt worden, diesmal sollte es leider anders sein. Zwar war der Zug so schnell wie nie komplett ausgebucht, aber es gab keinen Schnee. Leider mussten wir auch noch die V 200 in Hamm zurücklassen, weil wir nur einen einzigen Lokführer zur Verfügung hatten, der dann die 212 079-8 besetzen musste, denn sonst wäre es im Zug sehr kalt geblieben. Unsere V 200 kann ja leider seit ein paar Jahren keinen Zug mehr heizen.
Trotzdem sind wir natürlich am 3. Februar morgens aufgebrochen, der Zug füllte sich, die 212 schlug sich auch allein ganz tapfer und zog nachher zügig die große Steigung aus dem Ruhrtal hoch nach Winterberg.
Im vergangenen Jahr sah es noch so aus (C) MEH
Trotz einiger betrieblicher Engpässe unterwegs waren wir noch einigermaßen zeitig auf dem Berg. Ein Großteil unserer Fahrgäste nutzte den eingeplanten "Schneebus", der sie dann alternativ zu verschiedenen Orten brachte, von wo man eine Wanderung oder einen längeren Spaziergang durch die Wälder zurück zum Ort und zum Zug unternehmen konnte.
vor dem Wassernehmen (C) J. Schmidt
Währenddessen sorgte die Freiwillige Feuerwehr Winterberg für Wassernachschub bei der 212, damit auch der Rückweg im Zug im Warmen verbracht werden konnte. Nach dem Umsetzen ans andere Zugende war dann endgültig für gut zwei Stunden Pause.
Dem Wetter entsprechend trafen einige Gäste dann schon recht früh wieder am Zug ein, ehe es kurz vor 17 Uhr wieder heimwärts ging. Sie waren dann sehr froh, als im Zug wieder die Heizung hochgefahren wurde und sie sich von der feuchten Kälte draußen erholen konnten. Das war heute leider ein nicht seltenes Wetter dort oben auf dem Berg, der sehr oft von Wolken verhangen ist.
Diesmal ließ man uns bis zu Ziel freie Fahrt, so dass wir unsere Fahrgäste überpünktlich wieder heimbringen konnte. Die Verabschiedung von ihnen war wie gewohnt sehr freundlich und herzlich, da wir ihnen mit unserem Service und unserem Zug trotzdem einen schönen Tag bereitet hatten.
Im nächsten Jahr kommen wir wieder.
Zum Jahresende wollen wir Sie auf einen kleinen Ausflug in die Werkstatt mitnehmen, denn das reine Fahren macht für einen Museumseisenbahner nur einen kleinen Teil der Zeit aus, die er in den Verein einbringt.
Denn was z.B. bei Straßenfahrzeugen selbstverständlich ist, gilt auch bei der Eisenbahn: Einmal im Jahr müssen sicherheitsrelevante Bauteile wie z.B. die Bremsanlage oder die Achsen besichtigt und geprüft werden. Und wenn nötig, auch repariert oder ersetzt. Lack und Farbe für die äußere Schönheit sind eben nicht alles, viel wichtiger ist ein betriebssicherer Zustand. Dafür sind wir als Eigentümer der Wagen verantwortlich und müssen die ausgeführten Prüfungen und Arbeiten auch gegenüber den Aufsichtsbehörden jederzeit nachweisen können.
Weiterlesen: Was der Fahrgast so nicht sieht – hier: große Bremsinstandsetzung