Norderney - und wieder ein tolles Wetter!

  (C) MEH)

Nach der sehr erfolgreichen Fahrt im vergangenen Jahr war sofort klar, dass wir in diesem Jahr eine Neuauflage starten wollten. Es zeigte sich schon zeitig ein großes Interesse, so dass wir mit einem gut gefüllten Zug morgens um 7:15 Uhr im Hammer Hbf starten konnten. Ganz reibungslos sollte die Fahrt allerdings nicht verlaufen: Bereits kurz nach dem zweiten Halt in Drensteinfurt mussten wir in Rinkerode Platz machen für einen verspäteten ICE, der ebenfalls Norddeich Mole als Ziel hatte. Das kostete natürlich einige Zeit. In Münster nahmen wir dann die restlichen Fahrgäste auf, in großer Anzahl übrigens, unterstützt durch einen Bericht der Westfälischen Nachrichten, der die Buchungszahlen dann in die Höhe schnellen ließ.

Leider brachte uns kurz hinter Münster eine Signalstörung sehr abrupt zum Stehen, kaum dass wir richtig in Schwung gekommen waren. Bis wir dann wieder ins Rollen kamen, vergingen einige Minuten, da mit dem Stellwerk erst geklärt werden musste, woher die Störung kam und ob wir sicher weiter fahren konnten. Alles zusammen ergab eine Verspätung, die Sorge um den Fähranschluss aufkommen ließ. Nun ging es ungestört über Rheine, Papenburg und Leer durch das weite Emsland. Viel Landschaft rings umher, Kiefernwälder, Felder, Moore, etwas, um Augen zu entspannen und die Weite genießen zu lassen.

Im Zug waren inzwischen die bestellten Frühstücke verzehrt, die Fahrkarten kontrolliert und die Fährkarten ausgegeben worden. Gegen halb zehn baten wir dann zum zweiten Frühstück, da wir vorab bereits Emder Matjes von Fokken & Müller bestellt hatten, der nun im Bistroabteil rasenden Absatz fand. Trotz der Verspätung schleusten uns die ostfriesischen Fahrdienstleiter weiter zügig über ihre Gleise, so dass wir durch Abkürzung von Wartezeiten einige Minuten der Verspätung wieder aufholen konnten. Damit konnten unsere Fahrgäste ohne Hast auf die Norderneyfähre umsteigen, die "in Fahrtrichtung" rechts wenige Meter entfernt an der Mole lag. Sie hatten nun eine knapp einstündige Überfahrt zu der schon gut sichtbaren Insel und fast fünf Stunden Aufenthalt auf Norderney vor sich und bestes Wetter, um einen schönen Tag genießen zu können.

Angekommen, wie vor über 40 Jahren, als 220 033-5 fast täglich hier einlief (C) MEH

Nun war eine lange Pause bis zur Rückfahrt vorgesehen, während der die üblichen Arbeiten zu erledigen waren: Wegsetzen des Zugs in die Abstellung, das Reinigen, aber auch der Einkauf der "Kernigen Friesen" von "Grünhoffs Backstuuv". Die hatten im vergangenen Jahr bereits sehr lecker geschmeckt und waren die richtige Grundlage für den Emder Matjes, den wir auch auf der Rückfahrt anboten. Anschließend hatte die Zugbesatzung einige Stunden Freizeit, ehe um 17:30 Uhr der Dienst für die Rückfahrt begann.

Gegen 18:15 Uhr konnten wir pünktlich vorsichtig rückwärts in das Molengleis einfahren, wo unsere Fahrgäste bereits auf den Zug warteten. Zu dieser Zeit war auch bei der großen Eisenbahn Hochbetrieb, weil kurz zuvor noch ein ICE ausfuhr und ein anderer IC ankam, zehn Minuten nach uns aber auch schon wieder eine Regionalbahn abfahren sollte. Aber da alles pünktlich fuhr, passten wir noch so gerade dazwischen und konnten uns auch pünktlich auf den Heimweg machen.

Damit auch die Reisenden richtig informiert waren (C) MEH

Die Signale auf dieser Fahrt mochten uns allerdings nicht so recht, denn diesmal gab es eine Störung vor Emden schon, so dass wir aus Sicherheitsgründen zu einer Schleichfahrt über gut 15 Kilometer bestimmt wurden. Wieder hatten wir über 20 Minuten Verspätung, von denen wir im Laufe ders Weges einige Minuten wieder aufholen konnten.

In der ostfriesischen Weite bei Abelitz (C) B. Eilers

Müde, aber sehr zufriedene Fahrgäste verließen uns dann wieder in Münster, Drensteinfurt und schließlich in Hamm, das wir genau um 22 Uhr erreichten, etwas später als geplant.

Wie schon des öfteren beschrieben, begann für die Eisenbahner der übliche Abschlussdienst mit dem Wegsetzen des Zugs, der Reinigung der Wagen und dem Abrüsten des Zugbistros. Für die letzten war kurz vor Mitternacht ein langer Arbeitstag beendet, der für manche schon vor fünf Uhr begonnen hatte. Es war zwar wieder anstrengend, aber wenn man mit dem guten Gefühl nach Hause fährt, den Fahrgästen das und vielleicht noch ein bisschen mehr geboten zu haben, was man ihnen versprochen hat und die Teamleistung auf dem Zug hervorragend war, war es das auch wert.

Feierabend! (C) MEH

Im nächsten Jahr geht es wieder nach Norden, diesmal aber wahrscheinlich zu den Emder Matjestagen gegen Ende Mai 2024.